
Holzbau in der City
Aufstockung auf die „leichte“ Art
Universitätsviertel, Szeneviertel, Museumsviertel: Der Münchner Stadtteil Maxvorstadt ist alles in einem und zählt zu den beliebtesten Quartieren der „Weltstadt mit Herz“. In den Straßen zwischen Königsplatz, Pinakothek, Siegestor und kleinen Parks herrscht ein hinreißend abwechslungsreicher Architektur-Mix. Er reicht von prächtigen Renaissancegebäuden über eher schlichte Nachkriegsblöcke bis zu modernen Architekturschöpfungen.
Ausgezeichnete Aufstockung
Wer heute in der Maxvorstadt baut oder renoviert, hat oft Lust darauf, etwas Besonderes zu schaffen. Das gilt auch für Aufstockungen – eine davon wurde vor kurzem mit dem 2. Preis in einem renommierten Architektenwettbewerb ausgezeichnet. Einen Publikumspreis gewann das Projekt gleich mit. Gute Gründe also, sich diese Baumaßnahme näher anzusehen.
Perfekt gelöst: eine „gewichtige“ Frage
Das Wohn- und Geschäftshaus wurde in den 1980er Jahren errichtet. Eine zentrale Herausforderung bei der Aufstockung bestand darin, sie so zu planen und zu realisieren, dass die Statik des Gebäudes zusätzliche Stockwerke problemlos verkraftet. Die Pool Leber Architekten aus München entschieden sich deshalb dafür, das bisherige oberste Betongeschoss komplett abzutragen und durch zweieinhalb neue Etagen aus Massivholz zu ersetzen – Holz bietet hervorragende Stabilitätseigenschaften bei geringem Eigengewicht und ist deshalb für Aufstockungen geradezu prädestiniert.
Die Konstruktion der neuen Geschosse besteht aus Brettsperrholz in gewichtsoptimierter Bauweise. „Das Fundament bot nur wenige Reserven. Holz war deshalb der einzige Baustoff, der für eine Aufstockung in Frage kam.“ erklären die Architekten Isabella Leber und Martin Pool. Außen wird der Aufbau, vor allem aus stilistischen Gründen, von einer hinterlüfteten Stahlfassade eingekleidet.
550 neue Quadratmeter in bester Innenstadtlage
Nach der Aufstockung mit Holzbau bieten die neuen Etagen insgesamt 550 Quadratmeter Wohnfläche, die flexibel aufteilbar sind. Bis zu vier Wohneinheiten können hier ein attraktives Zuhause bieten. Derzeit sind es drei, alle extravagant geschnitten und mit viel sichtbarem Holz in den Räumen. „Die Bauherrin wollte Holz sehen“, erzählen die Architekten. Deshalb wurde auch das Interieur nach Maß aus Holz gefertigt. Das sorgt für eine behagliche, dabei urban-coole und helle Atmosphäre. Zu dieser trägt auch der Tageslichteinfall bei, der durch bodentiefe Fensterfronten und in die Schrägen integrierte Dachfenster möglich wird. Den Himmel über München sieht man von innen natürlich auch – zu jeder Tages- und Nachtzeit.



Bildquelle: VELUX Deutschland