
Auf Holz durch den Wald
Der längste Baumwipfelpfad der Welt
1.300 Meter lang und bis zu 25 Meter hoch schlängelt sich der weltweit längste Baumwipfelpfad durch den Nationalpark im Bayerischen Wald. Den Höhepunkt des Pfades bildet ein 44 Meter hoher, eiförmiger Turm, der um drei mächtige uralte Bäume herum gebaut wurde.
Wachstums-orientiertes Konzept
Besuchern bietet sich hier Gelegenheit zu einem Waldspaziergang in ganz ungewohnter Dimension. Fauna und Flora des Bergmischwalds lassen sich auf der ausgeklügelten Konstruktion aus nächster Nähe und jeder Höhe bestaunen – vor allem der natürliche Reichtum, der in den oberen Regionen zuhause ist, zum Beispiel Moose, Insekten, Kleintiere und eine Vielzahl an Vogelarten. Seit der Eröffnung 2009 beschritten bereits mehrere Millionen begeisterte Gäste diesen neuen Weg zum Verständnis des Waldes.
Ein echter Aha-Effekt ist bei der Begehung inklusive: Viele Besucher können kaum fassen, wie schwindelerregend hoch ein ausgewachsener Baum wirkt, wenn man ihn von einmal oben aus der Eichhörnchensicht betrachtet.
Natürlich mit Holz gebaut
Angelegt wurde der Baumwipfelpfad von der Erlebnis Akademie AG, die sich auf Bauwerke zur direkten Naturerfahrung spezialisiert hat. Besonderen Wert legt das Unternehmen auf Nachhaltigkeit und gute ökologische Qualitäten seiner Einrichtungen. Für den Baumwipfelpfad im Bayerischen Wald wurde deshalb überwiegend robustes Lärchen- und Douglasienholz verbaut, das sich durch Festigkeit und Formstabilität auszeichnet. Wo die Statik es erforderte, kamen auch Stahlelemente zum Einsatz. Die massiven tragenden Stämme wiegen pro Stück bis zu fünf Tonnen.
Die gesamte Konstruktion ist barrierearm und weist eine Maximalsteigung von 6% auf – so können auch Familien mit Kinderwagen und Senioren problemlos bis zur höchsten Stelle gelangen. Besonders abenteuerlustige Gäste finden an sieben Erlebnisstationen mit Seil- und Wackelbrücken, Trapezen und Balancierbalken eine unterhaltsame Herausforderung.
Eyecatcher in Eiform
Wie macht man drei Giganten in ihrer vollen Stattlichkeit erlebbar? Diese Frage stellte sich bei der Konzeption, als es um die Einbindung uralter, 38 Meter hoher Bäume ging, die prominent auf einer Felsformation wachsen. Die Antwort: Man baut einen Turm nicht neben ihnen, sondern komplett um sie herum. So kann der Besucher ihre Entwicklung vom Boden bis zur Spitze Schritt für Schritt nachvollziehen. Mehr als 500 Meter wendelt sich der Holzbohlenweg um die eindrucksvollen Baumriesen, bis er in 44 Metern Höhe auf einer Doppelplattform endet – eine Konstruktion, die in ihrer Eleganz an die Berliner Reichstagskuppel erinnert. Nur der Ausblick ist hier weitaus großzügiger: Bei schönem Wetter reicht die Sicht bis zu den Alpen.
Bildquelle: Erlebnis Akademie AG / Baumwipfelpfad Bayerischer Wald