
Kaifubad in Hamburg
Sensationell sanierte Wellness-Oase
Wenn Holzbau ein Muss ist
Sie wurde gebaut, als Herren noch die legendären gestreiften Badetrikots trugen: 120 Jahre alt ist die Schwimmhalle des Hamburger Kaifu-Bades, und ihr Zustand war desolat, ehe sie 2010 wegen Baufälligkeit geschlossen wurde. Umso beeindruckender ist, wie sich das Bad jetzt nach seiner Sanierung präsentiert: Modern ausgestattet und doch faszinierend klassisch in der Architektur, hell und behaglich in der Atmosphäre. „Kaifu“ steht allerdings nicht etwa für eine fernöstliche Wellness-Philosophie, sondern ist die liebevolle Abkürzung der Adresse Kaiser-Friedrich-Ufer.
Die in Norddeutschland einzigartige Hauptattraktion für Besucher ist eine neue separate Salztherme, in der sich hervorragend unter einem Gewölbedach relaxen lässt. Dieses Becken mit einem Salzgehalt von 6% stellte bei der Sanierung auch die größte Herausforderung dar: Wegen der Gefahr struktureller Schwächung durch Korrosion mussten in der Kuppel so wenige Metallteile verarbeitet werden wie möglich.
Holz kann Großes leisten – auch gotische Bögen
Die Planer entschieden sich also, das historische, unter Denkmalschutz stehende Bad mit Holzbau zu modernisieren: Holz ist besonders widerstandsfähig auch gegen feuchte und obendrein salzhaltige Luft. Das alte Dach wurde komplett abgetragen, stehen blieben nur die Außenwände und die steinernen Gewölbeteile. Dann errichtete man eine neue, gedämmte Dachkonstruktion aus Furnierschichtholz in gotischer Bogenform, die die gesamte Schwimmhalle überspannt. Großflächige Oberlichter lassen viel Tageshelligkeit einfallen. Die zehn seitlichen Gauben wurden aus Brettsperrholz neu gefertigt, ebenso die Bögen der Seitenschiffe.
In der gesamten kirchenähnlichen Dachkonstruktion findet sich kein einziges Metallelement: Die Verbindungsanschlüsse sind im Holz-Stecksystem ausgeführt.
Das renovierte Bad aus Kaisers Zeiten begeistert Badegäste aus der ganzen Region – eine Wiedergeburt mit Wellnessfaktor!