
Preisgekrönte Lösung
Ortsentwicklung mit Holzbau – mit Mut zur Nachhaltigkeit
In Garmisch-Partenkirchen gibt es viel, was den Ort lebens- und erlebenswert macht. Rundum Berge, rauschende Flüsse, einen romantischen Ortskern als Herz. Und mittendrin: Ein neues Quartier, das zeigt, was mit Holz alles möglich ist.
Traditionsbewusstsein wird in Garmisch-Partenkirchen großgeschrieben. Beim Bauen ist man hier aber bei aller Liebe zum Bewährten durchaus bereit, auch mutige zukunftsweisende Wege zu gehen. Das wird dem Besucher besonders deutlich, wenn er durch das gerade eröffnete Quartier schlendert, das sein Projektmotto „Altes Garmisch – neu belebt“ völlig zu Recht trägt. Errichtet wurde es auf dem Areal des früheren Krankenhausviertels.
Rustikal und doch modern – Holz prägt den Charakter
20 Vollholzhäuser und ein Bio-Hotel formen ein Karree-Ensemble, das alles andere als gleichförmig ist: Nach einem Entwurf des Architekturbüros Bembé Dellinger entstanden Gebäude in harmonischer Holz- und Glasbauweise, optisch belebt mit unterschiedlichen Firsthöhen, Giebelformen und Grundrissen. So finden sich hier Ein-, Zwei- und Mehrfamilienhäuser in trauter Nachbarschaft.
Passt zur Landschaft und den Menschen
Der Nachbarschaftsaspekt war der Bauherrengemeinschaft tatsächlich besonders wichtig – hier sollte kein Zweitwohnungs-Ghetto entstehen, sondern ein vitales Viertel. Den 1.500 Quadratmeter großen Innenhof teilt man sich entsprechend dieser Grundidee auch als Treffpunkt für die Großen und Spielgebiet für die Kleinen.
Eine sichtbare Referenz an die klassische alpenländische Architektur ist die Holzbauweise der Gebäude. Sie lässt das Quartier als Ganzes behaglich wirken, demonstriert aber in ihrer innovativen Formgebung, dass mit Holz auch äußerst spannende bauliche Akzente gesetzt werden können. Reichlich Front- und großzügig dimensionierte Dachfenster lassen Licht in die Räume – und den Blick frei ins Grüne schweifen.
Holz und Glas prägen auch das Hotel, das zum neuen Viertel gehört und den bezeichnenden Namen „quartier“ trägt. Nachdem die Einwohner des Kurorts schon 2008 den Bau eines Nobelhotels per Bürgervotum abgeschmettert hatten, entstand jetzt ein Hotelbau, der sich weit besser in die Landschaft einfügt – und auch noch überwiegend aus regionalen Rohstoffen besteht.
Ein Preis, der alles sagt
Fazit: Wo Holz den Ton angibt, kann man ebenso entspannt Wohnen wie Urlaub machen. Aufgrund dieses Vorbildcharakters wurde das Gesamtprojekt mit dem Preis für Baukultur der Metropolregion München 2018 ausgezeichnet, und zwar mit dem Hauptpreis als „Ort für gutes Zusammenleben.“ Schöner kann der Start eines neuen Wohnviertels kaum sein.
Bildquelle: Roto Dach- und Solartechnologie