
Holzbalkone anbauen
Einfach zu mehr Licht und Luft
Was gibt es Schöneres, als auf dem eigenen Balkon frische Luft und Sonne zu genießen? Auch wenn das Haus noch keinen hat: Mit Holzbau kein Problem – Balkone lassen sich auch nachträglich anbauen.
Ob Ein- oder Mehrfamilienhaus: Balkone bringen einen deutlichen Mehrwert fürs Gebäude und mehr Freiluft-Vergnügen für alle Bewohner. Bei Neubauten werden heute, wo immer möglich, Balkone von Anfang an mit eingeplant. Aber auch Besitzer von Bestandsimmobilien ohne Balkon müssen nicht auf den privaten sonnigen Freisitz verzichten: Mit Holz lassen sich Balkone auf schnelle und unkomplizierte Weise nachträglich anbauen. Umfangreiche bautechnische Eingriffe in die Gebäudestruktur sind, abhängig von Architektur und Balkontyp, in der Regel nicht erforderlich. Gute Gelegenheiten für den Anbau eines Balkons bieten beispielsweise eine ohnehin geplante Gebäudemodernisierung oder eine Renovierung der Fassade.
Holzbalkone bringen Extra-Charme ans Haus
Ein besonderer Vorteil von Holz als Balkonmaterial liegt seiner effektvollen Ästhetik – es bereichert das Gebäude um eine natürliche Facette und lässt es hochwertiger wirken. Zudem verändert Holz im Laufe der Zeit witterungsbedingt seine Oberfläche, es „reift“ also mit dem Haus und verleiht ihm unverwechselbaren Charakter. Auch der Aufenthalt auf einem Balkon aus Holz macht Freude, denn das Material vermittelt Wärme und Sympathie.
Widerstandsfähig gegen Witterungseinflüsse
Langlebig und robust sind Holzbalkone obendrein. Dies liegt zum einen an der heute bei Bauholz üblichen und in Normen vorgeschriebenen niedrigen Holzfeuchte. Zum anderen an einem wirkungsvollen konstruktiven Holzschutz, der Niederschlagswasser fernhält und ein schnelles Abtrocknen der Bauteile unterstützt.

Worauf sollte man beim nachträglichen Anbau eines Holzbalkons achten?
Gute Planung ist schon der halbe Balkon-Genuss. Vor der erfolgreichen Realisierung eines Balkonanbaus stehen deshalb einige Überlegungen:
- Angebaut oder vorgesetzt: den optimalen Balkontyp finden
Die beiden häufigsten Varianten sind vorgesetzte oder angebaute Holzbalkone. Ein angebauter Holzbalkon wird mittels massiver Anker im Mauerwerk der Fassade befestigt. Vorne sorgen bis zum Boden reichende und dort fixierte Holzstützen für Stabilität. Meist genügen Träger, die an den äußeren Eckpunkten platziert werden; nur bei größeren Balkonen bedarf es eines oder mehrerer Zwischenträger. Der angebaute Holzbalkon ist meist die preisgünstigste Lösung.
Vorgesetzte Holzbalkone ruhen, ähnlich einer Gerüstplattform, auf einem das Gewicht komplett tragenden Trägerwerk. Dessen Eckpunkte befinden sich direkt an der Fassade und an der Balkon-Vorderseite. Deshalb brauchen vorgesetzte Holzbalkone keine massive Verankerung im Mauerwerk. Vorteil: Bei dieser Anbauvariante kann auf massive Eingriffe in Außenfassade und Wärmedämmsystem verzichtet werden.
Darüber hinaus gibt es auch die Möglichkeit, Balkone als abgehängte Konstruktion zu realisieren, also ohne bis zum Boden reichende Stützen.
- Ausrichtung auf Ihre Wünsche
Wo soll der Balkon angebracht werden und welche Tageszeit werden Sie am liebsten darauf verbringen? Wer gerne draußen frühstückt, wird mit einem Ostbalkon gewiss glücklich. Fürs Sonnentanken tagsüber ist ein Balkon Richtung Süden ideal. Den Sundowner zur abendlichen Entspannung lässt man sich am besten nach Westen schmecken. Natürlich hängt die Positionswahl auch von den Möglichkeiten ab, die das Haus selbst bietet – Obergeschosse mit bereits vorhandenen deckenhohen Fenstern sind für den Anbau eines neuen Balkons von vornherein prädestiniert.
- Licht und Schatten
Schon ab einer Bautiefe von ca. 90 cm kommt es unter Balkonen durch die vorstehende Fläche zu Schattenbildung, deren Umfang je nach Tageszeit und Einstrahlungswinkel variiert. Wird der Balkon zu groß geplant, kann das zu einer dauerhaften Verringerung des Tageslichteinfalls in der darunterliegenden Etage führen. Allerdings kann die Beschattung auch von Vorteil sein, etwa über großen sonnenexponierten Fenstern. Bei der Bestimmung der richtigen Balkongröße helfen geschulte Fachleute schon vor dem Bau – und vor Ort.
- Gute Nachbarschaft
Ein neuer Balkon soll in die Umgebung, zum Baubild, zu möglichen Sichtachsen und auch zur Statik eines Hauses passen. Deshalb sind Balkonanbauten in aller Regel genehmigungspflichtig. Die Zustimmung der Nachbarn sollte vor Baubeginn ebenfalls eingeholt werden.
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