Aufstockung: Erhöhen Sie das Wohnvergnügen!
Platz- und Wertgewinn durch neues Geschoss – so lassen sich in Kürze die Vorteile einer Aufstockung zusammenfassen. War diese bis vor einigen Jahren eine eher seltene Baumaßnahme, so kommt sie heute immer häufiger zum Einsatz: Je höher die Grundstückspreise, desto besser rechnet es sich, eine zusätzliche Etage aufs Haus zu setzen. Und das ist erheblich einfacher, als es sich vielleicht anhört.
Überraschend zügig: So funktioniert eine Aufstockung
Der Ablauf einer Aufstockung, die auch als Aufsattelung bezeichnet wird, ist im Grunde immer gleich, egal auf welchem Haus- oder Dachtyp das neue Geschoss entstehen soll. Zuerst entfernt man die bisherige Eindeckung, beispielsweise Ziegel oder Dachsteine, und demontiert den alten Dachstuhl. Danach setzen Zimmerer einen neuen Dachstuhl auf das Gebäude, der die gewünschte Höhe für zusätzliche Nutzräume bietet.
Dank Trockenbauweise, exakt vorgefertigter Holzelemente und genauer Ablaufplanung ist der gesamte Vorgang binnen kürzester Bauzeit realisierbar; unter günstigen Voraussetzungen genügt bei Ein- und Zweifamilienhäusern oftmals sogar ein Tag zur Ausführung. Beeinträchtigungen des Gebäudes durch Nässeeinwirkung sind also bei der Wahl des richtigen Termins nicht zu befürchten. Vor und während der Arbeiten kann das Haus weiterhin bewohnt werden. Praktisch und kostensparend: Die Eindeckung kann, wenn noch qualitativ in Ordnung, in der Regel problemlos auf dem neuen Dachstuhl weiterverwendet werden.
Kniestockerhöhung: Vom Speicher zum Stockwerk
Viele ältere Gebäude laden zu einer Aufstockung geradezu ein: Oftmals haben sie zwar Dachgeschosse, deren Höhe reicht aber für eine vollwertige Etage nicht aus. Meistens handelt es sich dabei um Speicherflächen, die man nur gebückt betreten kann. Für diese baulichen Gegebenheiten haben zahlreiche Holzbaubetriebe eine spezielle Aufstockungsvariante im Programm, die Kniestockerhöhung (als Kniestock bezeichnet man die Außenwand, auf der die Dachkonstruktion aufliegt): Dabei wird der komplette Dachstuhl vom Haus abgetrennt und mit speziellen Hydrauliksystemen soweit angehoben, dass ausreichende Stehhöhe geschaffen wird. Die an den Seiten entstehende Lücke wird anschließend geschlossen, beispielsweise mit passgenau vorgefertigten, gedämmten Holzbauteilen.
Für viele Dachformen geeignet
Für eine Aufstockungsmaßnahme kommen viele Dachtypen in Betracht. Am häufigsten wird sie bei den in Deutschland beliebten und verbreiteten geneigten Dächern wie Sattel- oder Walmdächern durchgeführt. Aber auch die gering bzw. nicht geneigten Dachformen wie z. B. Pult- und Flachdächer sind für eine Aufstockung prädestiniert; bei ihnen werden keine einzelnen Eindeckungselemente abgenommen, sondern das oberste Geschoss entsprechend dem individuellen Deck- und Dichtungssystem freigelegt.
Holz: Aus „gewichtigen“ Gründen bevorzugtes Material
Da die Aufstockung – im Gegensatz zum Dachausbau – eine Veränderung der Gebäudestatik mit sich bringt, entscheiden sich Architekten und Bauherren bei der Wahl neuer Wand- und Bodenelemente bevorzugt für Holz in Leichtbauweise. Bei hoher Festigkeit belastet Holz die Gebäudestruktur weitaus weniger als Stein oder Beton, was aufwändige Verstärkungsarbeiten erspart. Die Baumaßnahme wird somit technisch einfacher und wirtschaftlich günstiger.
Bildquelle: Wolfilser/Adobe Stock (Hauptmotiv), VELUX