Kita in Holzbau

1.200 Quadratmeter gebaute Geborgenheit

 „Jona und der Wal“ – eine ganz besondere Kita, individuell geplant und mit Holz gebaut für Kinder mit ganz besonderen Bedürfnissen: Was D4:Architektur in Berlin geschaffen hat, ist ein richtungsweisendes Musterbeispiel für inklusionsfördernde Gebäude.

Der Schwerpunkt der Einrichtung liegt auf der Betreuung von Kindern mit Autismus-Spektrum-Störung (ASS). Bis zu 70 Kinder finden hier eine Umgebung, die in ihrer Gestaltung, in der Ausführung und in vielen Details perfekt auf eine sympathische, entspannende Gesamtwirkung abgestimmt ist und über zwei Geschosse hinweg eine einzigartige Aufenthaltsqualität bietet.

Hauptrolle für Holz

Das Gebäude ist in Massivholzbauweise errichtet und weist eine konsequente Holzkonstruktion auf: Die Außenwände bestehen aus einem Holzrahmenbau mit Wärmedämmung. Die Fassade ist als hinterlüftete Holzschalung ausgeführt; im Erdgeschoss kommt eine farbige Holzschalung mit aufgesetzten Holzlamellen zum Einsatz, was dem Baukörper eine besondere gestalterische Tiefe verleiht.

Die Decken bestehen aus Holzmassivdecken mit schwerer Schüttung (Brettsperrholz), darauf folgt ein Heizestrich mit Linoleumbelag. Die Unterseiten sind mit Akustikdecken aus Holzlamellen versehen – das trägt zu einer angenehmen Raumakustik bei. Auch die Innenwände wurden aus Massivholz (Brettsperrholz) gefertigt, teilweise sichtbar belassen oder einseitig mit Trockenbau verkleidet, um Schallschutzanforderungen gerecht zu werden. Lediglich das Treppenhaus und der Aufzugsschacht sind in Beton ausgeführt.

Das 1.200 m² große Gebäude ist nicht in Standard-Rechteckform konzipiert, sondern reich an Ecken und Winkeln. So bietet jeder Raum den Kindern unverwechselbare, leicht wiedererkennbare Konturen zur Orientierung. 

Ein prägnantes Erkennungszeichen der Kita ist das mehrfach gefaltete Dach. Es sorgt nicht nur für eine fließende Raumwirkung und optimale Belichtung, sondern wurde zusätzlich intensiv begrünt. So entstand eine ökologische Ausgleichsfläche des Gebäudes, die zur Verbesserung des Mikroklimas sowie zur Erhöhung der Biodiversität in der umliegenden Nachbarschaft beiträgt.

Viele gute Gründe für Holzbau

Die Entscheidung für den Holzbau bei der Kindertagesstätte „Jona und der Wal“ beruhte auf einer Vielzahl sinnvoll aufeinander abgestimmter Gründe, die sowohl architektonische, ökologische als auch pädagogische Aspekte umfassen:

  • Zum einen ermöglicht die nachhaltige Holz-Hybrid-Bauweise – bestehend aus einer Kombination von Holzständer- und Massivholzelementen – ein besonders angenehmes Raumklima. Gerade im Kontext einer Kindertagesstätte, die auf Kinder mit Autismus-Spektrum-Störung spezialisiert ist, spielt die sensorische Qualität des Raumes eine zentrale Rolle. Holz als sicht- und tastbares Material unterstützt die haptische Wahrnehmung und schafft eine warme, beruhigende Atmosphäre.
  • Drüber hinaus ist der Baustoff Holz ressourcenschonend und rückbaubar, was dem Anspruch an Nachhaltigkeit gerecht wird. Die massive Holzbauweise trägt darüber hinaus zur Schalldämmung und zur Verbesserung der Raumakustik bei – ein weiterer entscheidender Faktor in einer reizreduzierten Umgebung für Kinder mit besonderen Bedürfnissen.
  • Nicht zuletzt spielt der ökologische Gedanke eine tragende Rolle: Der Holzbau steht in Verbindung mit weiteren Maßnahmen wie Dachbegrünung, Photovoltaikanlage und Luft-Wärmepumpe, wodurch das Gebäude den Energieeffizienzstandard GEG erfüllt.

Bildquelle: Werner Huthmacher

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