Mehrfamilienhaus-Holzbau

Maßgeschneidert für modernes Wohnen

Seit Klimaschutz sich zu einem für viele Menschen wichtigen Thema entwickelt hat, ist ein lange unterschätzter Faktor ebenfalls in den Fokus gerückt: Die zunehmende Versiegelung der Landschaft durch immer mehr Neubauten. Eine gute und umweltfreundliche Idee also, sich auf die Vorteile innerörtlicher Nachverdichtung zu besinnen, also neuen Wohnraum zu schaffen ohne zusätzliche Grünflächen zu verbrauchen.

Im schwäbischen Nürtingen wird eindrucksvoll demonstriert, wie gut das gelingen kann – und auch, wie mit modernem Holzbau problemlos großzügige, komfortable und energieeffiziente Mehrfamilienhäuser realisiert werden können.

So gut passt Holzbau in den Ort:

Auf einem erschlossenen, aber bisher ungenutzten Grundstück entstanden in Holzbauweise zwei Gebäude, denen man auf den ersten Blick gar nicht ansieht, dass sie überwiegend aus den nachwachsenden Baustoff Holz bestehen: Außen sorgen Faserzementplatten für einen Look, der sich gut in die etablierte Bauweise der Umgebung einfügt und durch seine regelmäßige Strukturierung doch moderne Akzente setzt. Dass die Architektin den beiden verbundenen Gebäudeteilen mit fünf Wohnungen unterschiedliche Profile und Dachformen – einmal Sattel-, einmal Flachdach – gab, lässt den Eindruck eines „Mehrfamilienhauses von der Stange“ gar nicht erst aufkommen.

Modern und behaglich, aber keineswegs rustikal: Das Holz der im Schwarzwald heimischen Bäume vermittelt Wärme und Naturverbundenheit

So wurde gebaut:

Nach den Vorgaben der Architektin übernahm ein Zimmereibetrieb die detaillierte CAD-Planung des Gebäudes. Anschließend wurden im Werk die individuell konfigurierten Brettsperrholz-Rippen- und Kastenelemente einschließlich aller Öffnungen und anderer Details so vorgefertigt, dass sie wiederum in der Zimmerei zu kompletten Wandbauteilen verbunden werden konnten. So entstanden geschosshohe, passgenau ausgeformte Einzelelemente und Deckenbauteile. Die meiste Arbeit wurde also nicht auf der Baustelle, sondern in Fertigungshallen unter genau kontrollierten Bedingungen hinsichtlich Temperatur und Luftfeuchte erledigt.

Das Aufrichten der zusammen 900 m² großen Holzgebäude nahm dann nur fünf Tage in Anspruch – mit LKWs angeliefert, per Kran positioniert, von Zimmerern fachkundig endmontiert. „Wenn Architekten, Holzbaubetrieb und Bauteilhersteller von Anfang an in gutem Kontakt stehen, um Entwurfsideen und Bauherrenwünsche bestmöglich umzusetzen, erzielen wir im Holzbau das beste Ergebnis“, erklärt die Architektin den reibungslosen Bauablauf.

So angenehm wohnt man:

Die Wände der Wohnräume sind innenseitig weiß verputzt. Ein wirkungsvoller Kontrast zu den Deckenbauteilen – die haben Echtholzoberflächen aus heller, astfreier Weißtanne. Das edle Material der im Schwarzwald heimischen Bäume vermittelt Wärme und Naturverbundenheit. Modern und behaglich, aber keineswegs rustikal. Dass es in den Holzoberflächen keinerlei sichtbare und ggf. die Optik störenden Aststellen gibt, liegt nicht etwa daran, dass nur Stammsegmente ohne Äste ausgewählt würden – was die Kosten gehörig nach oben triebe –, sondern an einem innovativen Spezialverfahren des Bauteilherstellers.

Was in Mehrfamilienhäusern heute ein Muss ist, leistet der Holzbau hier ebenfalls: nämlich verlässlichen und effektiven Schallschutz. Die Geschossdecken trennen die Wohneinheiten mit höchstem Schallschutzniveau. Dabei wird auch eine Minimierung der tieffrequenten Geräuschübertragung erzielt – das ist weitaus mehr als die aktuelle DIN fordert. Auch die akustische Trennung der Räume innerhalb der Wohnungen ist so wirkungsvoll, dass Privatsphäre überall gewährleistet ist.

Dieser Bau beweist, dass Holzbau nicht nur beim Bau von Ein- oder Zweifamilienhäusern punkten kann, sondern sich damit auch größere Gebäude problemlos und hochwertig realisieren lassen – die ideale Bauweise also für die innerörtliche Nachverdichtung.

Architektur: Gerhard Stolz Architekten & Ingenieure, Neidlingen

Projektarchitektin: Ann-Kathrin Stolz

Bauweise: Klimaholzhaus made of Ligno

Ausführendes Holzbauunternehmen: Zimmerei Krämer, Nürtingen

Wirkungsvoller Kontrast zur Decke: Die Wände sind innenseitig weiß verputzt
Die Geschossdecken trennen die Wohneinheiten mit höchstem Schallschutzniveau

Bildquelle: Lignotrend, Weilheim-Bannholz, Fotograf: Uwe Röder, Bischweier

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