
Deutscher Holzbaupreis
Schöner studieren mit Holzbau
Der Deutsche Holzbaupreis zeichnet spannende, nachhaltige und architektonisch richtungsweisende Gebäude aus, die aus bzw. überwiegend mit Holz geplant und realisiert werden. Einer der Hauptpreisträger 2025 wird besonders die jüngere Generation begeistern: das Studierendenwohnheim „Collegium Academicum“ in Heidelberg.
Schon die Geburtsphase des Neubauprojekts war außergewöhnlich: Das Konzept erwuchs aus der Vision einer Gruppe Studierender, die neue Wege zur Schaffung bezahlbaren Wohnraums suchten und auch zur Belebung des städtischen Umfelds beitragen wollten. Die Idee setzte sich durch und gewann sowohl Unterstützer als auch die nötigen Mittel. Auf dem Areal eines ehemaligen US-Militärhospitals fand sich ein passender Bauplatz, praktischerweise bereits mit einem sanierungsfähigen Altbau und einem Pförtnerhaus gleich nebenan. Das Studierendenwohnheim wurde vom Architekten Hans Drexler (DGJ Architektur) entworfen und in der Planungs- und Bauphase von der Internationalen Bauausstellung (IBA) in Heidelberg begleitet.
WG nach Maß? Kein Problem!
Der innovative Holzbau besteht aus zwei Baukörpern mit je vier Geschossen. In diesen finden 46 Wohngemeinschaften mit je 3 bis 4 Personen Raum zum Leben, Lernen und auch für Interaktion. Jede WG hat etwa 80 m² zur Verfügung. Die einzelnen Zimmer bieten standardmäßig 14 m² Wohnfläche, können aber variabel bis auf 7 m² verkleinert werden. Der Clou sind bewegliche Holz-Wandelemente: Entscheidet sich eine Wohngemeinschaft für weniger Privat- zugunsten von mehr Gemeinschaftsfläche, lässt sich problemlos und schnell ein größerer Extra-Raum schaffen – bei Bauten wie diesen eine fast revolutionäre Flexibilität, die dank Holzbau erst möglich wurde.
Eine persönliche Führung durch eine Stundierendenwohnung gibt es hier.

Neue Ideen – mit traditionellem Zimmererkönnen
Was die Jury des Deutschen Holzbaupreises 2025 beim „Collegium Academicum“ besonders überzeugte, war die Kombination aus modernen konstruktiven Ansätzen, gestalterischer Qualität und handwerklichem Können. In der Konstruktion kommt nahezu ausschließlich Holz zum Einsatz. Das Gebäude schöpft also alle nachhaltigen Vorteile des nachwachsenden Rohstoffs aus. Vorgefertigte Holzelemente bilden die Hauptkonstruktion – verbunden nicht durch metallische Schrauben oder Bolzen, sondern durch traditionelle Zimmermannsverbindungen. Sortenreines Bauen also, das Recycling- und Kreislauffähigkeit vorbildlich demonstriert. Und apropos Handwerk: In der hauseigenen Werkstatt haben die Bewohner sogar die Möglichkeit, zusätzliche Trennwände oder Möbel selbst zu bauen.
Bildquelle: Studierendenwohnheim ‚Collegium Academicum‘ in Heidelberg, Fotos: Thilo Ross Urh. Nr. 4026999, Quelle: DGJ Architektur GmbH